Ein Auge auf jedem Klick

Nicht nur Facebook, auch der Bund möchte alles über uns wissen. Der deutsche Verein sense.lab weiss Rat.

Als die Wochenzeitung (WoZ) Mitte Juli einen Artikel zur vom Bund geplanten Internetüberwachung veröffentlichte, bei welcher der ganze Datenverkehr einzelner Surfer gespeichert werden soll, blieb die Empörung in der Bevölkerung erstaunlicherweise aus.

Das Internet, als unüberblickbarer Raum ohnehin schon intransparent, hat die Arbeit der Datenschützer nicht einfacher gemacht. Ein Blick auf die Social-Networking-Plattformen belegt eindrücklich, wie gering das Schutzbedürfnis für private Daten ist.

Diese Entwicklung verurteilt der deutsche Verein sense.lab: «Im Kern geht es um Konformität. Menschen, die sich beobachtet fühlen, verhalten sich anders, als wenn dies nicht der Fall ist», schreibt Klaus Muttray in einer Stellungnahme.

Dies sei problematisch, wenn es darum geht, gesellschaftliche Entwicklungen zu kritisieren. Deshalb produzieren er und seine Mitstreiter die Crypto-CD, einen «knackigen Einstieg in die Thematik Überwachung. Am Ende kann sicher und anonym gemailt, gechattet und gesurft werden.»

Die CD kann gratis im Internet heruntergeladen werden und bietet sowohl die nötige Software als auch Anleitungen und ist speziell für Anfänger konzipiert worden. Wenn, wie Muttray sagt, die Anzahl der heruntergeladenen CDs wirklich steigt, wird die neue Internetüberwachung zur Makulatur. Gegen die gängigen Verschlüsselungstechniken kommen nämlich die staatlichen Überwacher nicht an.