Die AL begab sich in die Höhle des Löwen – zu Besuch im Felslabor der NAGRA. Die Fronten waren klar. «Es scheint, als wollte man Schaffhausen zur Mülldeponie der Schweiz erklären», erklärte Christoph Lenz die Position der Alternativen Liste in seinem offenen Brief an die nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (NAGRA).
Diese Befürchtungen wurden während des Besuchs teilweise zerstreut. Die Fachleute der NAGRA erklärten, nach welchen wissenschaftlichen Kriterien die Auswahl der Standorte gemacht wurde. Die politischen Überlegungen würden erst später miteinbezogen. Deshalb ist der Standort Wellenberg – trotz Ablehnung in lokalen Abstimmungen – wieder in den Kandidatenreigen aufgenommen worden.
Die bisher von Unsicherheit und gegenseitigem Misstrauen geprägte Beziehung zur NAGRA konnte durch den Besuch im Mont Terri auf eine sachliche, konstruktive Basis gebracht werden. Dass die Opposition der AL gegen die beiden Endlager im Raum Schaffhausen jedoch verschwindet, ist nicht anzunehmen. Insbesondere solange der Atomausstieg nicht beschlossen ist.