Wie jedes Jahr hat Pricewaterhouse-Coopers auch 2009 ihren globalen Steuervergleich publiziert. Doch dieses Jahr gab der Vergleich weniger zu reden als auch schon. Kein Wunder, schliesslich hat die Weltwirtschaft grössere Probleme.
Aufgrund dieser Probleme ist der Bericht denn auch schon veraltet. Von den vier europäischen Ländern (Irland, Island, Luxemburg, Schweiz), die punkto Steuerbelastung unter den tiefsten Dreissig figurieren, werden zwei, nämlich Irland und Island, die tiefen Steuern nicht aufrecht erhalten können. Die beiden Länder stecken tief in der Krise. Steuererhöhungen sind bereits beschlossen.
Auch was die Gewinnsteuern der Unternehmen betrifft, wird ein grosser Teil der Tiefsteuerländer ihre Politik nicht weiterführen
können. Die baltischen Staaten haben erhebliche wirtschaftliche Probleme.
Lettland musste IMF-Hilfe in Anspruch nehmen. Mit der Krise hat sich die steuerpolitische Ausgangslage geändert. Die Chancen stehen gut, dass der internationale Steuerwettlauf ins Stocken gerät und sich die Abwärtsspirale bei den Unternehmenssteuern bremsen lässt.
Bemerkenswert ist der heutige Antritt von Economiesuisse zum Thema Steuern und Steuerbelastung im internationalen Vergleich. Weil die Länder, die in der Vergangenheit als steuerliche Standortkonkurrenten aufgeführt wurden, diesen Status infolge der Krise verloren haben, müssen nun neue Konkurrenten her. Und diese sind definitiv an den Haaren herbeigezogen.
Oder wird eine Schweizer Firma allen Ernstes nur wegen den Steuern ihren Standort nach Albanien verlagern? Wobei die Gewinnsteuern dort höher sind als in der Schweiz, wie die PWC-Studie sagt. Wenn schon, dann wohl gleich nach Afghanistan. Dort sind die Gewinnsteuern gemäss der PWC-Studie null.
Ein Gastbeitrag von Daniel Lampart.