Till Aders und Thomas Leuzinger über die Gründung des All-Media-Unternehmens Das Forum und über freiwillige Selbstausbeutung.
Unverbesserlicher Idealismus und ein knappes Dutzend Hobbyjournalisten: chronischer Freizeitmangel. «Ah, das macht Ihr immer noch?» Nicht nur der Rechtsaussen-Scharfmacher und Facebook-Lappi-Freund Michael Dreher rätselte schon nach dem ersten Erscheinen, ob die Zeitung eher nach drei oder schon nach zwei Ausgaben auf der Strecke bleiben werde. Freunde nennen das Blatt liebevoll kleine az oder SignAL-Nachfolger. Noch!
Der Lappi geht grossen Zeiten entgegen und hat beschlossen, wie Ringier ein All-Media-Unternehmen zu werden, das nicht nur Print Products anbieten wird, sondern eine multimediale Strategie anstrebt, das Eventmanagement pusht und auch auf Online- und Broadcast-Channels expandieren wird. Leider sind wir noch nicht liquide genug, um eine GmbH zu gründen, welche uns bei gnadenlosen Homestories rechtlich den Rücken freihalten würde. Aber das kannst Du mit einem Abonnement, einem Inserat oder einfach mit dem Kauf des Lappi am Kiosk ändern.
Falls Du ebenso pleite bist wie unser noch nicht gegründetes Unternehmen und Dir weder das Abo noch den Kauf am Kiosk leisten kannst, dann steig mit uns in das sinkende U-Boot und tauch ab in die Untiefen der Schaffhauser Politik. (Pleite sein ist keine Bedingung zur Mitarbeit.) Sei mit dabei, navigiere mit uns durch die Informationsflut und trage alle drei Monate zum Schaumkrönchen der Welle bei.
«Klein aber fein», dieses Motto ist das einzig Langweilige an unserem Projekt, aber es bewährt sich. Als LeserIn dieses Editorials bist Du Zeuge. Das freut uns, obwohl ZeugInnen nur zuschauen und wir Opfer und TäterInnen natürlich immer vorziehen. Vor allem Schreibtäterinnen und Informations(no)maden, die gleich nach dem Lesen dieses Textes in die Lappi-Redaktion stürmen und sich zur Selbstausbeutung freigeben.
Klar, es geht auch ohne Dich, wie Du bereits zum fünften Mal siehst. Trotzdem kannst Du Dich ab sofort zum Frondienst für die Presse- und Meinungsvielfalt melden. Auch über Rückmeldungen und Zuschriften freuen sich unsere UntiefentaucherInnen in der Redaktion immer. Wir wünschen Dir viel Spass bei der Lektüre.