Gute Titel sind nicht gratis

Thomas Leuzinger und Marlon Rusch über den viralen Widerstand und das Bärentöten.

Schaffhausen, 2012. Ein anonymer Freiheitskämpfer kämpft mittels Facebook und Twitter gegen die komplette Medienkontrolle. Er, der sich als Gegengift zum Verleger der «Schaffhauser Nachrichten» sieht und dem wachsenden Unmut gegenüber dem Titel des Meier-Verlags ein Ventil geben will, ist die neue Maske des Widerstandes: Jarbert Janinger. J wie Jihad, der lokale Bruder von V wie Vendetta.

Der Widerstand stösst auf Resonanz: Bereits über 100 Facebook-Freunde auf Twitter zählt Jarbert. Auch wenn die Schaffhauser Politiker Ursula Hafner (SP), Christian Heydecker (FDP) und Martin Egger (FDP) die Freundschaft aufgekündigt haben, nachdem die Medien – auch die SN selbst – nachfragten, weshalb sie mit dem ominösen Rädelsführer des viralen Widerstandes befreundet waren.

Der Kämpfer hält sich vorläufig noch bedeckt (auf Facebook verspricht er eine Entlarvung – irgendwann), schon jetzt möchten wir aber öffentlich unsere Sympathie bekunden.

Wie bei der «Tageswoche» in Basel bräuchte es jetzt nur noch eine «hOeri» Gewalt, welche mit erdrückenden finanziellen Mitteln den kritischen Stimmen zu Hilfe eilen könnte. Schliesslich kann der «Lappi» – anders als die «Schaffhauser Nachrichten» – keine eingekauften Artikel einer anderen Zeitung wie dem «Landboten» auf die Seiten kopieren. Womit wir allerdings auch davor verschont bleiben, dass uns – wie den SN beim Blogeintrag von Volkswirtschaftsprofessorin Monika Bütler – ein Beitrag in die Zeitung reinrutscht, der eigentlich nicht hätte kopiert werden dürfen.

Deshalb hier das Angebot an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger mit einem Kontostand ab 10 Millionen Franken aufwärts: Wir würden Euch gerne mehr bieten. Zum Beispiel bessere Titel. Dazu müsstet Ihr nur einige Überweisungen angemessener Summe auf das PC-Konto 85-793016-9 tätigen. Bei Unklarheiten über die Höhe geben wir gerne genauere Auskunft.

Bis dahin hoffen wir, dass Jarbert Janinger und der Widerstand nicht wie J. J. eins bis drei enden: Die drei Bären, von denen einer verschollen ist und zwei erschossen wurden. Der letzte 2008 auf dem Glaspass oberhalb von Tschappina. Hingegen: Wenn ein sinnbildlicher Märtyrertod des J. J. auch nur halb so medienwirksam wäre wie der des tierischen Pendants, dann hingegen könnte durchaus Hoffnung auf ein Ende wie bei V bestehen, der schliesslich der Herrschaft des autokratischen Grosskanzlers Adam Sutler doch noch ein Ende setzte.