So alt wie die Stadt

Wo die erste Beiz in Schaffhausen eröffnet wurde, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Die älteste überlieferte Beiz aber ist bekannt: Es ist das Karst am Platz.

Die Beizenkultur in Schaffhausen ist so alt wie die Stadt selbst: Bereits im Mittelalter werden mehrere Lokale namentlich erwähnt. Am Rhein, in unmittelbarer Nähe der Schifflände, gab es den «Raben» oder «Rappen», eine Hafenkneipe, die in den Rechnungsbüchern der Stadt bereits 1411 auftaucht.

Bild: Stadtarchiv Schaffhausen

Ebenfalls aus dem Mittelalter belegt sind der «Bock» und das «Schwert» an der Schwertstrasse, der «Schlüssel» in der Unterstadt und das «Reff» an der Repfergasse.

Die Stadtrechnung von 1418 führt auf, dass der Wirt des «Reff» und sein Bruder acht Schillinge für den Aufwand an Personal und Pferden ausbezahlt erhielten, der nötig war, um eine gesuchte Schererin (Coiffeuse) aus Zürich festzunehmen.

Der genaue Standort des «Reff» ist unbekannt, wahrscheinlich wurde es später zu «Karst» umbenannt. Damit ist das «Karst» (Bild, um 1900) möglicherweise die älteste, noch existierende Beiz der Stadt.

Doch aus dem ersten Güterbeschrieb des Klosters zu Allerheiligen wissen wir, dass es bereits im Jahr 1150 Beizen gab: Das Kloster erhielt Abgaben von neun Bierschenken und zwei Weintavernen.

Item VIII β dem wirt zem Reff und sinem bruoder roβ
und knehtlon, als si die Schererin von Zurich viengen

Wo trinken Herr und Frau Schaffhauser heute ihr Bier? Der «Lappi» hat einige gemütliche Beizen der Region ­besucht: