The fastest working band

Musikverhör

Am 16. Juni tauften «Die Zorros» ihr zweites Album «Future» im Berner Café Kairo. Gisela Feuz vom Kulturblog des «Bunds» war dabei und verlieh dem Gig das «Gütesiegel Extraschlecht». «Die Zorros» haben es sich verdient. Wie ihr Namensgeber, der geheimnisvolle Rächer in Schwarz, verstehen es Patrick Abt, Beat-Man und Olifr M. Guz nämlich durchaus, eine feine Klinge zu führen, doch sie bearbeiten die Feinde des schlechten Geschmacks lieber mit dem Knüppel.

Wenn Beat-Man auf das Schlagzeug eindrischt, Guz dem Keyboard kosmische Sounds entlockt, Abt dazu Gitarre spielt – und alle, alle singen –, gibt es kein Erbarmen. Das gilt auf der Bühne wie im Studio. Wie wir uns die Arbeit an den siebzehn Stücken für «Future» im Schaffhauser Star Track-Studiokombinat vorstellen müssen, beschreiben «Die Zorros» auf ihrer Homepage, in bestem Swinglish:

Going straight into the studio with only skelets of ideas in the heads of songs or cover versions, then push the recording bottom… that means… 10 minutes working quick at the structure of the song idea and then record it (Olifr.M.Guz recorded everything, running from the organ to the recording desk and Back)… if the song at the end is 2 minutes, they worked 12 minutes on writing and recording… with one word DIE ZORROS ARE THE FASTEST WORKING BAND IN THE WHOLE GALAXIE.

Ob bei den Coverversionen oder den eigenen Stücken – den Zorros reichen eine Melodie und ein paar Zeilen, um daraus ein Trashmonster zu erschaffen. Bei Amy Winehouse‘ Hit «Rehab» ist es die Refrainmelodie, gespielt von der Gitarre, das Schlagzeug hämmert den Beat im Viervierteltakt durch, die Lyrics bestehen einzig aus der Zeile: «No No No». Bei «Zorros in Afrika» sind es eine tiefe Männerstimme, die Kauderwelsch spricht, «Bule Bule» ruft und Affenlaute macht, dazu eine arabeske Gitarrenlinie und Bongogetrommel.

«Future» ist das alles und noch viel mehr: Polka, Surf, Western – und alles dazwischen und durcheinander. Aber selbst wenn hier weiter ausgeführt würde, wie sich Abt, Beat-Man und Guz austoben, als gäbe es keine Zukunft – «Die Zorros» bleiben unfassbar wie El Zorro selbst.

Andere Bands fragen ihr Publikum: «How are you feeling?» «Die Zorros» fragen: «How low can you go?»

Die längere, vollständige Version findest Du auf verfaulte Geschichten.