Gott ist tot oder das göttliche Gen ist rezessiv
In den alten Kulturen unserer Welt gab es viele Gottheiten. Doch in Ägypten begann es: Das Göttersterben. Als Echnaton im alten Ägypten herrschte, wurden die Götterbestände stark dezimiert. Später, im frühen Mittelalter, ereilte die Götter und Göttinnen abermals eine metaphysische Katastrophe: In kurzer Zeit wurde ein wesentlicher Teil der Überwesen ausgelöscht.
Bis jetzt tappte die Wissenschaft bezüglich der Ursachen im Dunkeln. Einem Forscherteam rund um den Theologen Gottlieb Ketzer gelang aber dieses Jahr ein bedeutender Schritt zur Aufklärung der Umstände. Das Team hat anhand mehrerer DNA-Proben, die ihnen das Archiv des Vatikans zur Verfügung gestellt hat, herausgefunden, dass der dramatische Rückgang an Gottheiten auf die Beschaffenheit des Gott-Gens zurückzuführen ist: Das göttliche Gen ist rezessiv.
Das heisst, dass es sich gegenüber Menschen- oder Tiergenen nicht durchsetzen kann. Die Hochrechnungen der WissenschaftlerInnen sind erschreckend: Wenn die Menschen nicht eingreifen, wird es bereits in wenigen Jahrzehnten keine Gottheiten mehr geben. So ruft das Forscherteam in seinem Buch zu einem global koordinierten Rettungsprogramm auf.
Eine Möglichkeit wäre die Errichtung von Reservaten oder ein gut ausgeklügeltes Zuchtprogramm. Die noch verbleibenden Gottheiten beteiligen sich zum grossen Bedauern von Dr. Ketzer trotz wiederholter Anrufung durch institutionalisierte Rituale nicht an den Projekten zur Erhaltung ihrer vom Aussterben bedrohten Art.
The Devil’s Avocado
Ein kleines Städtchen in Westengland – auch bekannt als Irland – ist aus den Fugen geraten. Einst noch friedlich und ruhig, herrscht heute Misstrauen und Angst. Jüngste Ereignisse – äusserst beunruhigende Ereignisse – riefen Inspektor Guacamole auf den Plan. Diesem fällt sofort ein südmexikanischer Gärtner auf, der neu in der Stadt ist.
Wer ist dieser Gärtner? Und was hat es mit seinen teuflischen Avocados auf sich? Auch mit diesem Gemüsekrimi hat es die Bestseller-Autorin Persea Gratissima wieder einmal geschafft: Der packend-erotische Vegetarierroman hält einen vom ersten bis zum letzten Satz in Atem. Der Roman ist jedoch nichts für schwache Nerven: Neben knisternder Gartenromantik und spannenden Pflanzen-Verfolgungsjagden werden auch explizite Gewalt- und Grünzeugsex-Exzesse plastisch ausgeführt. Von grausamen Gemüsespiessen bis zu ratatouille-bespritzten Wänden, die erbarmungslose Beobachterin Gratissima erspart uns nichts.
Xenophobie: Ein neuer Ansatz in der Ethnologie
Ein revolutionäres Buch, das aufräumt mit Gute-Laune-Multikulti-Hippie-Ideen in der wissenschaftlichen Ethnologie. Die anonyme Autorschaft entdeckt einen Ansatz, der in der Wissenschaft etwas in Vergessenheit geraten ist: Die Xenophobie, also die Angst vor Fremden. Die xenophobische Methode zeichnet sich dadurch aus, dass sie fremden Kulturen grundsätzlich mit Vorsicht begegnet.
Die Vorteile dieser Methode liegen auf der Hand: Die Sicherheit der WissenschaftlerInnen ist gewährleistet. Ausserdem kann aus der nötigen Distanz das Gefahrenpotenzial nicht nur für die Forschenden, sondern für die westliche Welt im Ganzen analysiert und klassifiziert werden. Die Gefahrenstufe geht von «Keinerlei Gefahr» (zutreffend beispielsweise auf kleinwüchsige, unbewaffnete Pygmäenvölker) über «Gefahrenpotenzial unklar» (Aborigenees, die über Giftpfeile und rätselhafte schamanische Rituale verfügen) bis «extrem gefährlich» (Muselmanen).