Der Lappi hat für Euch nach veganem Imbiss gesucht – und ist viermal fündig geworden.
Es ist die alte Leier: In Schaffhausen dauert es immer etwas, bis neue Trends Fuss fassen. Das verhielt sich bei der Punkbewegung nicht anders als beim Vormarsch der Nationalkonservativen. Und gleichermassen verstrich eine ganze Weile, bis man sich hier nicht nur vegetarisch, sondern auch vegan ernähren konnte.
Mittlerweile gibt es in Schaffhausen so einige Angebote, zum Beispiel das komplett vegane Geschäft «Lil‘ Shop of Ethics» in der Webergasse. Aber auch beim Grossverteiler wird man inzwischen fündig. Ebenso gibt es immer mehr Restaurants, die Menus zubereiten, die ohne tierische Produkte auskommen.
Doch wie sieht es mit dem schnellen Imbiss über Mittag aus? Der Lappi macht sich auf die Suche nach veganen Take-Away-Angeboten.
SPETTACOLO: Sandwich
Der Imbiss-Klassiker ist und bleibt das Sandwich. Ein veganes Eingeklemmtes zusammenzustellen, ist absolut kein Problem – dennoch gehen wir bei den diversen Sandwichbuden leer aus. Beim Brezelkönig in der Bahnhofsunterführung ist zwar der Teig vegan, aber keins der gefüllten Brote und Brezel kommt ohne tierische Zutaten aus.
Ähnlich enttäuschend die Gourmessa-Theke der Migros. Kein Sandwich
für VeganerInnen, sie kriegen hier nur Brot, Früchte oder Pommes Frites zu essen. Auch bei den Bäckereien Müller und Ermatinger finden wir das Gewünschte nicht. Schliesslich landen wir im Spettacolo am Fronwagplatz, und siehe da: Neben einer grossen Auswahl an Vegetarischem gibt es auch verschiedene kleine Sandwiches mit veganem Aufschnitt für 3.50 Franken das Stück. Wer gleich mehrere verputzen will – und dazu ist man fast gezwungen, um satt zu werden – profi tiert vom Mengenrabatt: 9 Franken für drei Sandwiches.
CHINA TOWN: Tofu Szechuan
In der asiatischen Küche sind Gerichte ohne jedes tierische Produkt keine Seltenheit. Alle fernöstlichen Take-Aways der Stadt bieten mehrere vegane Alternativen – wir gehen zu «China Town», dem wohl populärsten Asia-Imbiss der Stadt. Hier werden fünf vegane Menüs zu Preisen zwischen 12 und 14 Franken angeboten.
Das ist nur unwesentlich weniger als das durchschnittliche Menü mit Fleisch (ob man daraus wohl auf die Fleischqualität schliessen kann?) und bei einem auf hohe KundInnenkadenz ausgelegten Geschäft eigentlich nicht gerade günstig. Dafür sind die Portionen riesig, einen Teller Tofu Szechuan mit Reis beziehungsweise Glasnudeln mit gebratenem Gemüse können wir kaum bewältigen.
Unser Urteil: Einfach und mit etwas wenig Liebe gekocht, aber durchaus schmackhaft.
DEVI: Buffet
Wer mit der Atmosphäre von Take-Away-Buden und den unvermeidlichen Abfallbergen nichts anfangen kann, wird in der Repfergasse fündig. Im «Devi» steht ein üppiges und äusserst liebevoll zubereitetes Buffet bereit. Alles ist vegetarisch, rund die Hälfte der Leckereien ist zudem mit einem grünen Punkt als vegan gekennzeichnet.
Egal, ob man sein selber zusammengestelltes Menü gleich hier isst oder es in einer Schale aus Recyclingmaterial mitnimmt – bezahlt wird nach Gewicht. Zwischen Curry, Bohneneintopf, Couscoussalat, Falafel und Humus fällt die Auswahl schwer und wir sind versucht, mehr zu probieren, als der Magen verlangt.
Für rund 15 bis 20 Franken werden hier aber auch Hungrige bis sehr Hungrige satt. «Devi» bietet Take-Away auf dem kulinarischen Niveau eines Gourmetrestaurants.
SABABA FOOD: Couscous
Letzte Station ist die jüngste Zutat im Imbiss-Mix von Schaffhausen: Erst seit letztem Herbst gibt es Sababa Food im Läufergässchen in der Unterstadt. Zahlreiche Mezze, arabische Vorspeisen, und reichhaltige Hauptspeisen stehen auf der Karte, Vieles davon kommt ohne tierische Produkte aus.
Die Samosa (frittierte, mit Gemüse gefüllte Teigtaschen) und Falafel werden vor unseren Augen frittiert und das Couscous wird frisch zubereitet. Unser Mittagsimbiss kostet 13 Franken für eine grosszügige Portion Couscous mit Kichererbsen und Süsskartoffeln beziehungsweise 8.50 Franken für Falafel mit Salat im Yufka (Fladenbrot) und lässt bei den veganen GeniesserInnen keine Wünsche offen. Der arabische Imbiss ist genau das, was in Schaffhausen noch fehlte.