Grooooaaaaaargh!

Cobra Death verabscheuen grosse Bühnen und bezeichnen sich als faul. Gute Gründe, nach der ersten EP nicht gleich nachzulegen und es auch mit Auftritten nicht zu übertreiben.

COBRA DEATH sind Daniel Gysel (Gitarre), Roman Stäheli (Gesang), Adrian Wäckerlin (Schlagzeug), Andreas Brüllmann (Bass) und Patric Rubli (Gitarre). Bild: ce.

Patric, seit eurem Erstling sind zwei Jahre verstrichen, was habt ihr in dieser Zeit gemacht?

Patric Rubli: Wir haben paar Konzerte in Deutschland gespielt und waren auch in Österreich und in der Schweiz unterwegs. Wir machen echt wenig bis gar nichts mit Anschreiben von Clubs, sind recht faul, leider. Darum gab’s auch nicht so viele Shows. Für diesen August hatten wir eine EU-Tour geplant, die kam aber nicht zustande, weil viele Clubs Sommerferien machen. Wir hoffen, dass wir das im Herbst oder Winter nachholen können! Bis dahin ist dann ja die neue Platte auch draussen und es gibt eventuell eine gewisse Resonanz …

Was waren das für Orte, an denen ihr gespielt habt?

Meistens waren es kleinere Clubs, Squats, Jugendzentren oder Proberaum-Shows, was wir aber auch am meisten mögen! Am besten ist es ohne Bühne und ohne komplizierte Sound-Typen!

«Am besten ist
es ohne Bühne»


Roman macht die Cobras live zu einem Ereignis, bekommst du seine Brüll-Trance-Performance mit?

Das stimmt, Roman reisst schon das meiste, denk ich mal. Leider bekomme ich oft nicht viel mit, da ich zu beschäftigt mit mir selber und den sechs Saiten bin! Aber nach den Konzerten wird meistens davon geredet. Was er gerne macht: uns anspucken oder besonders mich an den Haaren reissen. Und am Boden scheint er sich auch wohl zu fühlen!

Was sagt Roman selber darüber?

Er macht einfach, was er denkt und das ist gut so! Ich denke, es ist ein gutes Ventil für ihn, um den ganzen Frust abzulassen, den diese beschissene Welt hervorbringt.

«Kaputter, lärmiger
und härter»

Ihr habt eine neue EP aufgenommen, wieder mit Samuel Hartmann an den Reglern, wieder alles im TapTab?

Wir wollten unbedingt wieder mit Samuel Hartmann arbeiten, weil es bei der ersten EP super geklappt hat und wir hoch zufrieden waren mit ihm. Dieses Mal haben wir einen Teil im TapTab aufgenommen und den anderen im Star Track Studio. An dieser Stelle vielen Dank an Sämi! Wir hatten ziemlich genaue Vorstellungen von dem, was wir wollten und vieles war für Sämi Genre-Neuland, aber Sämi hat auch dieses Mal wieder einen top Job gemacht! Auch für uns waren viele Sachen neu, da sich der Sound von der ersten zur zweiten EP doch recht verändert hat und wir nicht wussten, wie wir das hinbekommen sollen, aber wir sind echt zufrieden mit dem Ergebnis.

Was genau ist anders, soundmässig?

Der Sound ist kaputter, lärmiger und härter geworden. Das Ganze ist nicht mehr so thrash-lastig, es ist viel mehr klassisch Death Metal mit viel Punk-Einfluss. Am auffälligsten ist sicher der Gitarrensound, der sich geändert hat. Die Idee war klar: mehr Abriss, kaputt und asi! Bei der ersten EP war alles viel geschliffener, jetzt ist es viel direkter und roher.

Vertrieb macht ihr wieder im Alleingang?

Diesmal haben wir zwei deutsche Labels, die den Krach rausbringen wollen: «Kink Records» und «Argh Fuck Kill Records». Wir wollten das wieder selber machen wie beim Erstling, aber die zwei wollten das unbedingt mit uns machen, was uns natürlich freut: Vielen Dank an Chris und Ralf!