Gleicher Nachname – Polizei durchsucht falsche Wohnung

Im Zusammenhang mit der Räumung der Hanfplantage in Löhningen hat die Schaffhauser Polizei die Wohnungstür einer unschuldigen Drittperson aufgebrochen.

1’200 Hanfpflanzen und knapp sechs Kilo Marihuana hat die Schaffhauser Polizei am Montag in Löhningen sichergestellt. Zwei verdächtige Männer im Alter von 41 und 42 Jahren wurden noch am gleichen Tag in Untersuchungshaft genommen.

Brisant ist: Die Schaffhauser Polizei enttarnt selber, wer die mutmasslichen Täter sind. In ihrer offiziellen Medienmitteilung schreibt die Polizei, dass sie im Zusammenhang mit der Hanfplantage «eine Hausdurchsuchung in einem Lokal in der Neustadt in Schaffhausen» durchgeführt hat. Wie viele Lokale, die von zwei Männern um die 40 Jahre geführt werden, gibt es in der Schaffhauser Neustadt? Genau eins. Die Neustadtbar, die erst vor rund einem halben Jahr eröffnete.

Noch brisanter: In der Neustadt hat die Schaffhauser Polizei nicht nur die Neustadtbar durchsucht, sondern auch zwei Wohnungen im gleichen Haus oberhalb der Bar. Das bestätigen mehrere Zeugen gegenüber dem «Lappi». Zumindest eine der beiden Wohnungen gehört einer unschuldigen Drittperson, die dummerweise mit Nachnamen gleich heisst, wie einer der beiden Verdächtigen. Weil diese Person zum Zeitpunkt der Durchsuchung abwesend war, wurde die Tür gewaltsam aufgebrochen.

Cindy Beer, die Mediensprecherin der Schaffhauser Polizei, wollte gegenüber dem «Lappi» nicht bestätigen, dass neben der Bar in der Neustadt auch zwei Wohnungen durchsucht wurden. Auch die Staatsanwaltschaft hüllt sich in Schweigen und verweist auf die Medienmitteilung. Wie der «Lappi» aber auch weiss, hat sich die Schaffhauser Polizei bereits bei der Drittperson entschuldigt. Nur öffentlich machen will sie die Verwechslung scheinbar nicht.