AL will mit zwei Frauen in Regierung

Die AL schickt Linda De Ventura und Susi Stühlinger ins Rennen um die fünf Regierungsratssitze.

Linda De Ventura (rechts im Bild, Jahrgang 1986) arbeitet als Sozialarbeiterin auf der Schaffhauser Jugendanwaltschaft und vertritt die AL seit einem Jahr im Kantonsrat. In der Gesundheitskommission kämpfte sie alleine gegen den Verkauf des Kantonsspitals – und bewirkte mit der Drohung eines Referendums die Volksabstimmung vom 28. Februar.

Susi Stühlinger (1985) ist diplomierte Journalistin und arbeitet derzeit als Autorin und Gamedesignerin für ein Schaffhauser Startup. Sie kandidierte bereits 2011 zusammen mit Till Aders für den Nationalrat. Ein Jahr später wurde sie in den Kantonsrat gewählt. Dort ist sie Mitglied der Geschäftsprüfungskommission und eine der härtesten Kritikerinnen der Schaffhauser Kantonsregierung. So erhielt sie im letzten Jahr für eine Rede im Rat vom damaligen Kantonsratspräsidenten Peter Scheck (SVP) eine Rüge erteilt. Der Grund: Stühlinger hatte den Regierungsrat als «dreist» bezeichnet, weil er die Prämienverbilligungsinitiative – vom Stimmvolk im November 2012 angenommen – rückgängig machen will.

Gleichzeitig mit der Ankündigung ihrer Kandidatur kritisiert die AL den Regierungsrat scharf. Die zahlreichen Niederlagen an der Urne (sieben bei 14 Abstimmungen in der laufenden Legislatur) würden zeigen, dass die Regierung oft am Volk vorbei politisiert hat. Linken Anliegen habe sie keine Beachtung geschenkt. Dies will die AL mit ihrer Doppelkandidatur ändern. Im Regierungsrat wollen Linda De Ventura und Susi Stühlinger die bürgerliche Tiefsteuerpolitik, die einen radikalen Lektionenabbau und einschneidende Sparmassnahmen bei den Prämienverbilligungen zur Folge hat, vehement bekämpfen. Die Regierungsratwahlen finden am 28. August statt.

Mit der Nomination von zwei Frauen will die AL zudem darauf aufmerksam machen, dass Frauen in der Schaffhauser Politik stark untervertreten sind. Laut AL würde sich bereits jetzt abzeichnen, dass der Regierungsrats-Wahlkampf in diesem Sommer einmal mehr von älteren Herren dominiert wird. Ausserdem bleibt die AL damit ihrer Linie treu: Bereits bei den Nationalratswahlen im letzten Jahr trat die AL mit zwei Frauen an.