Königinnen des Bügelbrettpop

Leute rumkriegen, das können sie gut: Casiofieber geben Gas auf der Bühne, wer da nicht tanzt, ist selber schuld.

Bild: aw.

Schon interessant, was manche Leute zu Hause rumstehen haben. Zum Beispiel ein Bügelbrett. Das haben alle, klar, aber nicht jeder benutzt das Teil als Equipment auf der Konzertbühne. Casiofieber schon. Etwas, das die anderen nicht machen. Und auch die Instrumente des Duos sind, nun ja, speziell. Aber von vorne.

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Fiebrige Liebe

Micky Maus und Minni Maus / Gehen an ein Fest / Das beginnt um sechs / Aber jetzt ist ja erst fünf / Micky Maus zu Minni Maus / Komm wir gehn noch schnell ins Bett / Zieh dich aus, du Maus / ayaaaaaaaa

Vree: «Wie bist du eigentlich auf Micky Maus gekommen?» – Nora: «Ich glaube, ich habe ein T-Shirt gekauft im Brocki mit Micky und Minni drauf, und mir überlegt, was die zwei so treiben könnten miteinander.»

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Versägte Sagen

Eine Uhwiesener Autorin hat Lokalfolklore gesammelt. Weil es davon nicht genug gab, erfand sie selbst einige Sagen. Der Meier-Verlag veröffentlichte sie.

Bild: aw.

Sagen – faszinierende Geschichten mit ganz viel Lokalkolorit. Und deshalb ebenso oft und gerne Gegenstand sommerlicher Freilichtspiele auf dem Dorfe, bei Bratwurst, Brot und Pferdefuhrwerken.

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Alphorny in der Agglo

Beringer Neubauquartier, Autobahnraststätten und KBA Hard. Beinahe-Alphorn-Profi Lara Stoll zeigt Euch unverfälschte Ansichten unseres Kantons.

Würde Schaffhauserland Tourismus eine Broschüre über unseren Kanton produzieren, wäre mit ziemlich grosser Wahrscheinlichkeit eine aufgebrezelte, junge Schaffhauserin wie unsere Beinahe-Miss-Schweiz Julia Flückiger oder Alphornsängerin Lisa Stoll abgebildet. In Pose vor einem Sujet wie dem Rheinfall, dem Munot. Ganz nach dem Motto: Seht her, so schön ist das Schaffhauserland. Bei der Bildsprache bedienen sich nicht nur Tourismusorganisationen noch so gerne der Klischees und tünchen alles in Weichspüler. Den Randen, die Steiner Altstadt, die Rebberge. Kein Prospekt, auf dem nicht ein Schönwetterfoto prangt.

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Holzverstaubtes Herzblut

Die Häuser der Neustadt stecken voller Überraschungen, so auch die Nummer 38, wo es unter anderem auf den Leib geschnittene Instrumente und ein professionelles Tonstudio gibt.

Die unscheinbare Fassade der Neustadt Nummer 38 steht in ziemlichem Kontrast zum Innenleben: Ein kreativer Künstlerkosmos hat sich dort zusammengefunden, ein Haufen ideenreicher Köpfe mit selten gewordenen Berufen: Eine Siebdruckerin, eine Polsterin, ein Fotograf, drei Musik-Studio-Betreiber und zwei Instrumentenbauer bilden aktuell das in einem Verein organisierte MieterInnen-Kollektiv, das die ehemalige Matratzenfabrik seit 1991 nutzt.

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«Bitte nicht weinen!»

Ein Blick in die historischen Quellen zeigt: Schon lange bevor es «Schaffhauserland Tourismus» gab, strömten Fremde in unsere Region. Chef-Standortförderer war seit dem Mittelalter der Rheinfall.

Unter den Hoteliers rund um den Rheinfall herrschte ein erbitterter Konkurrenzkampf: Die Betreiber auf Schloss Laufen und diejenigen des Dachsemer Hotels Witzig PIESACKTEN SICH GEGENSEITIG, indem etwa der Pferdeomnibus des Hotels nicht in den Schlosshof einfahren durfte und den Gästen somit der Weg zum Rheinfall erschwert wurde.
Bild: Historische Darstellung der Rheinfallbeleuchtung © Museum zu Allerheiligen

Der Heilige Konrad von Konstanz beobachtet zwei Vögel, die ruhelos über dem Rheinfall kreisen – und erkennt in ihnen sündige Seelen, die so für ihre Vergehen büssen müssen. Diese Legende ist die früheste schriftliche Quelle, die den Rheinfall erwähnt, obschon er darin eher eine Nebenrolle spielt – schliesslich geht es um die Vögel. Sichere Belege für Rheinfallbesuche um des Rheinfalls willen gibt es ab dem 15. Jahrhundert; ohne Zweifel waren die Menschen aber auch schon vorher von den tosenden Wassermassen fasziniert.

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Es fichelet weiter

Durch Zufall wurde 1990 der Überwachungsstaat Schweiz zur Tatsache. Für viele Betroffene war das wohl nur die Bestätigung eines lange gehegten Verdachts.

Ein BLATT AUS MARCEL CUTTATS FICHE mit einem Eintrag aus dem Jahr 1988, kurz bevor die Affäre aufflog. Die Stellen, die auf den Informanten schliessen lassen könnten, wurden fein säuberlich herausgeschnitten. Aus Protest gegen den Überwachungsstaat Schweiz entstand der «Fichen-Fritz» mit Infos und kritischen Stimmen von Kunstschaffenden und PolitikerInnen.
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Wo der Hund begraben liegt

Zahlreiche, einst offene Abfall­deponien sind längst zugeschüttet und in Vergessenheit geraten.

Die Deponie im SIBLINGER BIRCHBÜHL beinhaltet nur inerte Stoffe. Sie liegt unweit der Pflumm, wo Schlacke aus der KBA Hard entsorgt wird. Bild: aw.

Sie sind noch im kollektiven Gedächtnis vorhanden, der jüngeren Generation aber höchstens als Abenteuerspielplatz ein Begriff: Offene Abfalldeponien, wie sie über Jahrzehnte an zahlreichen Standorten im ganzen Kanton genutzt wurden.

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