«Wir müssen Mindestlöhne von 3000 Franken zahlen»

Welche Sorgen haben herkömmliche Landwirtschaftsbetriebe heute und trotz starker Lobby? Bauernverbandspräsident ­Christoph Graf weiss es.

Bilder: js.

Christoph Graf, Sie kandidieren für die SVP für den Schaffhauser Kantonsrat. Stimmt es, dass alle LandwirtInnen in der SVP sind?

Nein, das würde ich nicht sagen. Es gibt auch Bauern, die in der CVP sind und vereinzelt in anderen Parteien. Wir haben das gerade im Schaffhauser Bauernverband gemerkt. Und darum sind wir beispielsweise bei Wahlunterstützungen immer vorsichtig. Wir sagen nicht generell, dass wir die SVP unterstützen, obwohl der grösste Teil sicher SVP-nah ist.

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Liberal war einmal

Eine Auswertung der Abstimmungs­empfehlungen zeigt: Die «Schaffhauser Nachrichten» teilen meistens ­die politischen Ansichten der SVP.

Bild: mg.

Jene, die «Weltwoche», «BaZ» und «SN» in einem Atemzug nennen, munkelten es schon lange, nun beweist der Lappi: Die einzige Schaffhauser Tageszeitung politisiert wie die Schweizerische Volkspartei. Die Analyse der Abstimmungsparolen der «SN» zu allen kantonalen Volksabstimmungen seit 2003 zeigt: Die «SN» fällten bei 73 Vorlagen 55 Mal die gleiche Parole wie die SVP. Das heisst, bei drei von vier Vorlagen sind die «SN» gleicher Meinung wie die Volkspartei. Mit keiner anderen Partei ist diese Übereinstimmung grösser, auch nicht mit der FDP.

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Giorgio und die einzig wahre Wirtschaftslehre

Jimmy Sauter hat da so eine Ahnung. Oder auch nicht.

«Vor drei Jahren herrschte hier noch Chaos.» Professor Behr schaut sich im hellen Raum um, sichtlich stolz auf das Erreichte. Dann nimmt er hinter dem Pult Platz. Plötzlich – ohne Vorwarnung – haut er mit der Faust darauf. «Studien beweisen, dass Leute, die Emotionen zeigen, gesünder leben», schreit er. Die StudentInnen, die ihm gegenüber sitzen, zucken kurz zusammen – und schreiben dann eifrig mit.

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Erneut Zählfehler im Kantonsrat

Die Stimmenzähler des Schaffhauser Kantonsrats haben sich wieder verzählt. Nachdem wir bereits im Februar drei Zählfehler im Kantonsrat nachgewiesen haben, können wir nun einen vierten Zählfehler aufdecken. Bei der Debatte über das neue Raumplanungsgesetz des Kantons Schaffhausen am 11. April 2016 haben sich die Stimmenzähler Rainer Schmidig (EVP) und Jonas Schönberger (AL; vertrat an diesem Tag Till Aders) bei einem Antrag von EDU-Kantonsrat Andreas Schnetzler verzählt. Andreas Schnetzler wollte Artikel 29b ändern.

Seinem Antrag stimmten laut Aussage des Kantonsratspräsidenten Walter Vogelsanger 18 Personen zu. Das folgende Video zeigt jedoch, dass mindestens 19 Personen dem Antrag zustimmten. Nicht zu eruieren ist das Stimmverhalten der beiden Stimmenzähler und des Präsidenten.

Eine Rolle spielte der Zählfehler nicht. Allerdings zeigt er erneut, dass eine Modernisierung des aktuellen Systems, bei dem die Kantonsratsmitglieder durch Aufstehen ihre Stimme abgeben, dringend nötig ist. Genau das fordert die Volksmotion «Transparente und effiziente Stimmabgabe im Kantonsrat», die am 22. April dem Ratsbüro übergeben wurde. Die Volksmotion verlangt die elektronische Stimmabgabe. Dadurch können Zählfehler vermieden, Sitzungen effizienter gestaltet und damit Geld eingespart werden. Zudem kann die Bevölkerung das Abstimmungsverhalten jedes Kantonsrats einsehen. Eine Videoüberwachung würde nicht mehr nötig sein.

FCS entlässt Trainer Jacobacci

Maurizio Jacobacci ist seinen Job als Trainer des FC Schaffhausen los.

Seit acht Spielen wartet der FC Schaffhausen auf einen Sieg. Gestern verlor der FCS zuhause 1:3 gegen Aarau – und die Niederlage war hochverdient. Der FCS konnte sich gegen die Aarauer nur wenige Chancen herausspielen und musste gleichzeitig froh sein, nicht noch mehr Tore kassiert zu haben. Damit bleibt der FCS auf dem Abstiegsplatz. Der Fall in die 1. Liga Promotion droht. Und das in der letzten Saison, bevor das neue Stadion im Herblingertal in Betrieb genommen wird.

Grund genug für die FCS-Clubführung, den Sportchef und Trainer Maurizio Jacobacci sowie den Goalietrainer Thomas Szabo per sofort freizustellen.

Maurizio Jacobacci war seit dem 1. Januar 2012 Trainer des FC Schaffhausen und führte den Club aus der 1. Liga Classic in die 1. Liga Promotion und später in die Challenge League. Das Training leitet fürs Erste Assistenztrainer Hans Stamm.

Alphorny in der Agglo

Beringer Neubauquartier, Autobahnraststätten und KBA Hard. Beinahe-Alphorn-Profi Lara Stoll zeigt Euch unverfälschte Ansichten unseres Kantons.

Würde Schaffhauserland Tourismus eine Broschüre über unseren Kanton produzieren, wäre mit ziemlich grosser Wahrscheinlichkeit eine aufgebrezelte, junge Schaffhauserin wie unsere Beinahe-Miss-Schweiz Julia Flückiger oder Alphornsängerin Lisa Stoll abgebildet. In Pose vor einem Sujet wie dem Rheinfall, dem Munot. Ganz nach dem Motto: Seht her, so schön ist das Schaffhauserland. Bei der Bildsprache bedienen sich nicht nur Tourismusorganisationen noch so gerne der Klischees und tünchen alles in Weichspüler. Den Randen, die Steiner Altstadt, die Rebberge. Kein Prospekt, auf dem nicht ein Schönwetterfoto prangt.

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Verraten und verkauft

Die Schaffhauser Regierung will das Kantonsspital verkaufen, weil sie das Geld für einen Neubau verprasst hat – für Steuersenkungen. Ein Drama in fünf Akten.

Beim Kantonsspital geben die Bürgerlichen den Kurs vor, und zwar STRAMM NACH RECHTS. Bilder: js.

Es ist eine Kapitulation. Der Schaffhauser Regierungsrat sieht den Kanton nicht in der Lage, selber einen Neubau des Kantonsspitals zu finanzieren. Rund 200 Millionen Franken wären dafür nötig. Geld, das der Kanton nicht hat – zumindest laut Regierung. Darum will sie das marode Spital auf dem Geissberg an die öffentlich-rechtliche Anstalt «Spitäler Schaffhausen» abgeben. Die Führung der Spitäler Schaffhausen, der fünfköpfige Spitalrat, würde damit die Kompetenz erhalten, den 200 Millionen Franken teuren Neubau selbst in die Hand zu nehmen und könnte auch zukünftige bauliche Entscheide selbst treffen. Am 28. Februar wird das Schaffhauser Volk darüber abstimmen.

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