Alphorny in der Agglo

Beringer Neubauquartier, Autobahnraststätten und KBA Hard. Beinahe-Alphorn-Profi Lara Stoll zeigt Euch unverfälschte Ansichten unseres Kantons.

Würde Schaffhauserland Tourismus eine Broschüre über unseren Kanton produzieren, wäre mit ziemlich grosser Wahrscheinlichkeit eine aufgebrezelte, junge Schaffhauserin wie unsere Beinahe-Miss-Schweiz Julia Flückiger oder Alphornsängerin Lisa Stoll abgebildet. In Pose vor einem Sujet wie dem Rheinfall, dem Munot. Ganz nach dem Motto: Seht her, so schön ist das Schaffhauserland. Bei der Bildsprache bedienen sich nicht nur Tourismusorganisationen noch so gerne der Klischees und tünchen alles in Weichspüler. Den Randen, die Steiner Altstadt, die Rebberge. Kein Prospekt, auf dem nicht ein Schönwetterfoto prangt.

Dass die Realität dabei flöten geht, interessiert die Werbefritzen nicht. Vielmehr kreieren sie mit ihren aufpolierten Bildern eine Scheinwelt, die es so gar nicht gibt. Sie vertuschen die gewöhnlichen Ansichten, bis man meint, es gibt sie gar nicht mehr. Damit das nicht passiert, haben wir genau diese Orte besucht. Zusammen mit Slam-Poetin Lara Stoll, im Trachtenkleid und mit Alphorn, haben wir uns zu einigen der hässlichsten Orte unserer Heimat aufgemacht. Unter anderem ins Neubauquartier von Beringen. Und spätestens dort sieht man: die Hässlichkeit der Schaffhauser Architektur hat nie geahnte Auswüchse angenommen.

Wenigstens strahlt Lara in die Kamera. Zumindest meistens. Manchmal vergeht auch ihr das Lachen.