Breunings Blues

Gitarren aus Besenstilen, Zigarrenschachteln und Pfannendeckeln. Und immer der Blues. Zu Besuch bei einem Feld-Wald-Wiesen-Musiker.

Olaf Breuning beim Spielen auf seiner Lieblings-Cigar-Box-Gitarre, einer sogenannten «Low Bow». Bilder: ce.

u Vor der dem Eingang zum Haus Nummer 29 tanzt ein drahtiger Typ in Sneaks, Jeans, Shirt und Fischerhut unter einem Sonnenschirm wie crazy zu Utz-utz-utz, das er seinem eigenen Rechner entlockt. Ein paar Leute bleiben stehen und bewundern diese Erscheinung aus einer Zeit, als Techno noch jung und aufregend war. Es ist Samstag, der 5. September, und die «Neustadt-Gassete» läuft.

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Harpers Bazar

Tom Krailings erster Harper-Amp hatte ein schönes Signallämpchen und klang nach Rock’n’Roll. Aber der Weg dahin war lang und steinig.

u Es muss so um 1975 gewesen sein, als ich meine erste elektrische Gitarre bekam. Das Budget war schmal und meine Eltern besorgten die dunkelrote Japan-Kopie einer Gibson SG von Bekannten. Die Anschaffung war eine logische Folge für einen glamrockverseuchten Jüngling, der die knallharte Grundschule auf Nylonsaiten in der Musikschule Moser an der Repfergasse durchlaufen hatte und nun den nächsten Schritt machen wollte, wie Fussballer zu sagen pflegen.

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00-12 MT

00-12 MT klingt nach einem Panzer. Je nach Vorstellungskraft denkst du vielleicht noch an einen dieser schnüsigen Roboter aus Star Wars. Hier geht’s jedoch um eine Gitarre. Und um Liebe.

00-12 MT: Die 00 steht für die mittlere von drei Korpusgrössen der Smallbody-Modellreihe. Die 12 steht für den Halsansatz ab dem 12. Bund. Und MT steht für Mahogany-Top.

u Es war Frühling 2011, als ich im Startrack Studio in Schaffhausen meine neue Platte aufnahm. Eines Nachmittags stand ich am Fenster mit meiner Klampfe umgehängt und beobachtete, wie im Hinterhof ein Typ in Hippie-Klamotten seine ganze Familie mit Frau, etwa drei Kindern und diversem Karsumpel in einen knallgelben Deux-Chevaux reinpackte.

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Holzverstaubtes Herzblut

Die Häuser der Neustadt stecken voller Überraschungen, so auch die Nummer 38, wo es unter anderem auf den Leib geschnittene Instrumente und ein professionelles Tonstudio gibt.

Die unscheinbare Fassade der Neustadt Nummer 38 steht in ziemlichem Kontrast zum Innenleben: Ein kreativer Künstlerkosmos hat sich dort zusammengefunden, ein Haufen ideenreicher Köpfe mit selten gewordenen Berufen: Eine Siebdruckerin, eine Polsterin, ein Fotograf, drei Musik-Studio-Betreiber und zwei Instrumentenbauer bilden aktuell das in einem Verein organisierte MieterInnen-Kollektiv, das die ehemalige Matratzenfabrik seit 1991 nutzt.

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