Spatzengesang und Tarzanschrei

Zum Glück braucht es keine Zähne im Mund, um ein Bier durch den Schlund zu schleusen. Und nichts anderes wird von einem erwartet, am Samstagnachmittag im Bernerstübli.

Kurz nach Mittag ist die Stimmung im Traditionslokal am Löwengässchen bereits aufgeräumt bis heiter. Unbekannte Gäste werden warm und herzlich empfangen, mit Umarmung. Schnell werden Stühle freigeräumt im proppenvollen Beizli, wir werden von Stammgästen platziert und in die alkoholschwangere Atmosphäre des Bernerstübli integriert.

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3 … 2 … 1 … Subito

Federnhut: Es ist Freitag der 13. und ich spiele Lotto. Am Stammtisch sitzen drei karierte Hemden und ein Vollbart. In der Ecke noch zwei mal zwei RentnerInnen.

Dort, wo sonst das Körbchen mit Aromat und Maggi steht, steht ein Plastikdings mit verschiedenen Zetteln, zwei Kugelschreibern und einer Lesebrille. Die zwei Bildschirme an der rustikalen Holztäferwand preisen Subito, das Fünf-Minuten-Lotto, an. Gewinne bis zu 250’000 Franken alle fünf Minuten.

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Ein «richtiger» Wurstsalat

Ab und zu muss er einfach auf den Teller: Der Wurstsalat. Ist man zu faul, um ihn selbst anzurichten, so stellt sich die Frage: Wohin? Wurst ist schliesslich nicht Wurst. In der Kammgarn-Beiz ist der Wurstsalat beliebt und bekannt für seine vielfältige Auswahl an Wurstsorten, aber es könnte ja auch mal was anderes sein, oder eben: einfach und währschaft. Mit «währschaft» als Motto und «Wirtschaft» im Sinn bietet sich das Restaurant zum Gennersbrunnerhof an.

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So alt wie die Stadt

Wo die erste Beiz in Schaffhausen eröffnet wurde, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Die älteste überlieferte Beiz aber ist bekannt: Es ist das Karst am Platz.

Die Beizenkultur in Schaffhausen ist so alt wie die Stadt selbst: Bereits im Mittelalter werden mehrere Lokale namentlich erwähnt. Am Rhein, in unmittelbarer Nähe der Schifflände, gab es den «Raben» oder «Rappen», eine Hafenkneipe, die in den Rechnungsbüchern der Stadt bereits 1411 auftaucht.

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In Tieren, Pflanzen und im Gelände

Wie heissen unsere Beizen? Wo entlehnen sie ihre Namen und gibt es eindeutige Tendenzen bei der Namenswahl? Der Lappi hat Statistik gemacht.

Lassen Sie es mich vorwegnehmen. Im grossen «Lappi»-Beizennamen-Ranking haben die Tiere gewonnen. Allen voran die Adler. Deren gibt es nämlich vier im ganzen Kanton. Gefolgt werden sie von drei Hirschen, drei Schafen, drei Löwen, zwei Ochsen und zwei Fischen. Insgesamt sind es sechs Vögel, zehn Säugetiere und, wie gesagt, zwei Fische. «Zehn Säugetiere?» werden Sie sagen, Sie zählen nur acht. Nun, das hat mit der Methodik zu tun.

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Brenner und der böse Wolf

Filmverführung

«Jetzt ist schon wieder was passiert …» So beginnen die bisherigen drei Filme um den abgehalfterten Ex-Polizisten Brenner auf der Reise ins Herz der Finsternis. Die Vorlagen dazu liefert der österreichische Autor Wolf Haas mit seinen Brenner-­Romanen. Und die spielen in einer ganz eigenen Liga, angefüllt mit zynischem Wortwitz, skurillen Charakteren und mit diesem ganz speziellen, leicht depressiven, österreichischen Flair.

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