Peinliche Vorstellung

«Nomen non est omen» schien das Motto der diesjährigen Contempo-Förderpreisverleihung zu sein. Alles andere als zeitgemäss war nämlich der unsouveräne Auftritt des Vereins hinsichtlich der Veranstaltung.

Sehr unorganisiert wirkte zuerst einmal, dass die Bands viel zu kurzfristig über ihre Nominierung und den Ablauf des Abends informiert wurden. Am Abend selbst mutete nur Urs Fürer, Noch-Präsident des Contempo-Vereins und Moderator des Anlasses, auf der Bühne unbeholfener und nervöser an als die sonst so bühnenerprobten geladenen und erschienenen drei Bands.

Peinliche Vorstellung weiterlesen

Von Quartal zu Quartal

Bienensterben egal

Zahlreiche Insektenarten sind in diesem Sommer wieder seltener geworden als früher. Silva Semadeni, die Präsidentin von Pro-Natura Schweiz, sieht jedoch keinen Anlass zur Sorge. «Das stört uns eigentlich wenig, da es sich um Arten handelt, die keinen Nutzen haben und den Menschen mit ihren Stichen nur stören.» Im Grundsatz sorge sich die Organisation zwar um die Biodiversität, doch in diesem Fall sei eine Ausnahme angebracht.

Von Quartal zu Quartal weiterlesen

Der Lektüre-Ratgeber

Gott ist tot oder das göttliche Gen ist rezessiv

In den alten Kulturen unserer Welt gab es viele Gottheiten. Doch in Ägypten begann es: Das Göttersterben. Als Echnaton im alten Ägypten herrschte, wurden die Götterbestände stark dezimiert. Später, im frühen Mittelalter, ereilte die Götter und Göttinnen abermals eine metaphysische Katastrophe: In kurzer Zeit wurde ein wesentlicher Teil der Überwesen ausgelöscht.

Der Lektüre-Ratgeber weiterlesen

Über die Kunst des Habens

Auslese

Harald Weinrich. Über das ­Haben. 33 Ansichten.

Maxime könnte Pate des luziden schmalen Bandes «Über das Haben» des bedeutenden Sprach- und Literaturwissenschaftlers Harald Weinrich sein. Der 1927 in Wismar geborene Linguist, Essayist und Schriftsteller erhielt mit 32 Jahren schon eine Professur für Romanistik an der Universität Kiel und wurde nach mehreren Lehraufträgen an verschiedensten Universitäten 1992 als Professor für Romanistik an das 1529 gegründete Collège de France berufen – in der Welt der akademischen Wissenschaften eine Sensation. Seit seiner Emeritierung publizierte er mit Vorliebe auch philosophisch grundierte Texte, zum Beispiel 2008 den viel beachteten Band «Knappe Zeit». Kunst und Ökonomie des befristeten Lebens.

Über die Kunst des Habens weiterlesen

Penisse, Drag Queens und Hundehaufen

Filmverführung

Das Kino des John Waters.

Kein Wässerchen kann er trüben, der nette Herr mit dem Menjou-Bärtchen. Tadellos gekleidet, die schütteren Haare zurückgekämmt, ein spitzbübisches Lächeln auf den Lippen. Jedoch, die Versuchung hat viele Verkleidungen und dieser sympathische Onkel ist der grösste Schmutzfink des nordamerikanischen Kontinents – so man Fundamentalisten, Nationalistinnen, Homophoben und ähnlichen Spassbremsen glaubt. John Waters – Botschafter des schlechten Geschmacks!

Penisse, Drag Queens und Hundehaufen weiterlesen

Die bewaffnete Schweiz

Nur in den USA und im Jemen ist die Waffendichte höher als in der Schweiz – ein Blick in die Statistik.

Laut dem Washington Post-­Magazin «Foreign Policy» kommen in der Schweiz auf 100 Einwohner 46 Schusswaffen. Damit rangiert sie international auf Rang drei. Gemäss Amnesty International sind in 28 Prozent der Haushalte in der Schweiz Waffen anzutreffen.

Die bewaffnete Schweiz weiterlesen