Die Polizei hat ja sonst nichts zu tun

Historique

Neuauflage der Stadtbildverordnung! Ein Plädoyer für die Ästhetikpolizei.

Ach, o weh! Schon ein erster Blick in die altstädtischen Gassen Schaffhausens schmerzt: Bereits in der Vorstadt Warenauslagen vor den Geschäften, die Vordergasse noch zusätzlich gesäumt von portablen Klappreklameschildern. Firmenschilder an Hausfassaden schliesslich ziehen sich in allen Farben und Grössenvarianten durch das ganze Siedlungsgebiet. Und erst diese unruhige, aufdringliche Schaufenstergestaltung! Dauert dieser Anblick noch länger an, so ist uns allen Augenkrebs garantiert.

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Unschönes Ende einer schönen Beiz

Erneutes aus für die Fassbeiz: Dieses Mal lag es an der Art, wie die Pächterin das Lokal geführt hat, und am Laissez-faire der Dachgenossenschaft. Wie kommt das «Fass» wieder auf einen grünen Zweig?

Die Dachgenossenschaft «zum Eichenen Fass» wurde IM JULI 1977 GEGRÜNDET. Die GenossenschafterInnen erwarben für insgesamt 315 000 Franken erst das Haus «zum Eichenen Fass» und dann das angrenzende Haus «zur Unruh». In den beiden Liegenschaften sind die Fassbuchhandlung, der Laden Eselfell, die Fassbeiz, der Fasskeller und Wohnungen untergebracht. Bilder: mg.

Die tiefe Schramme, die ein Kran im Herbst 2014 in den «Fass»-Schriftzug an der Webergass-Fassade riss, nahm vorweg, was Ende Mai 2015 offiziell wurde: Pächterin Mona Schümperli hat Insolvenz angemeldet. Das neue Fass ist am Ende. Bei näherer Betrachtung offenbart die erneute Schliessung einen Graben zwischen der Beiz und der Dachgenossenschaft, die sich dem Prinzip der Nichteinmischung verschrieben hat. Sie versuchte sich in der Handlungsweise der drei Affen aus dem japanischen Sprichwort: «Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen.»

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Dum-di-dumm-di-Dumping

Mattias Greuter würde lieber die Regierung dumpen.

Mit der Unternehmenssteuerreform III beugt sich der Bundesrat dem Druck der OECD und macht den Steuerprivilegien für Holding-, Domizil- und gemischte Gesellschaften ein Ende. Die Schweiz darf nicht länger eine Steueroase für sympathische Konzerne wie Glencore (Zug) und Walmart (Schaffhausen) sein. In Schaffhausen zahlen die internationalen Champions der Steueroptimierung nur rund halb so viel wie «normale» Firmen. Und dabei sind andere Steuergeschenke, welche die Wirtschaftsförderung Ansiedlungswilligen auch weiterhin vermitteln wird, noch nicht einmal eingerechnet.

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