Der Lappi der 70er

35 Jahre vor dem Lappi entstand «Info», das «kritische Monatsmagazin für die Region Schaffhausen». Frech, scharf links und bis heute erstaunlich aktuell. Wir ziehen den Hut.

Das «Info» war nicht das erste Magazin, das aus der 68er-Bewegung entstand. Vorher gab es bereits das «GILB», das «CONTITL» und das «BUMERANG» (vergleiche auch Seite 15 und Seite 25).
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Die Halbwertszeit von 68

Die jungen Wilden haben im Schaffhausen der Siebzigerjahre vieles aufgebaut. 1978 gipfelte ihr Engagement in der Gründung der Fass-Genossenschaft, die bald zum Kulturzentrum avancierte. Von den damaligen Projekten ist wenig übrig geblieben.

Die «Aktion Rhy» hat erfolgreich gegen den Bau einer AUTOBAHN DURCH DEN SCHAAREN protestiert (hier auf dem Rhein unterhalb von Diessenhofen). Bild: © René Uhlmann
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Die Hälfte des Himmels

Im Zuge der 68er-Bewegung merkten junge Schaffhauser ­Frauen bald, dass ihnen nicht nur eine konservative, sondern auch eine patriarchale Haltung den Weg Richtung ­Emanzipierung versperrte.

Nationale DEMONSTRATION GEGEN DIE SEXUELLE AUSBEUTUNG von Frauen am 31. August 1991, hier im Mosergarten. Bilder: © Bruno und Eric Bührer / Stadtarchiv

Heute treffen sich Frauen bei einer Freundin zu Hause zu Jeans- oder Tupperparties. Unter der Anleitung einer Vertreterin wird probiert, welche Hose die Kurven am besten kaschiert oder welches Gefäss am besten für die Aufbewahrung schwarzer Oliven geeignet ist.

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«Die Bewegung kam spät in der Schweiz an»

Heutige, neoliberale Ideale könnten mehr mit den 68ern zu tun haben, als den Linken lieb ist. Christian Koller im Gespräch über Ursachen und Nachwirkungen der Bewegung.

CHRISTIAN KOLLER ist TITULARPROFESSOR FÜR GESCHICHTE DER NEUZEIT an der Universität Zürich und Direktor des Schweizerischen Sozialarchivs. Bild: mf.

Zwei Weltkriege, der Eiserne Vorhang, die Ermordung von Martin Luther King und der Einsatz von Agent Orange brachten die Leute auf die Strasse. Die Utopie einer sozialistischen Gesellschaft, in welcher das Individuum im Zentrum steht, sollte endlich Realität werden. Das hat ja nicht wirklich geklappt. Christian Koller, wie sehen Sie das?

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«Wer lange Haare hat, soll ein Hascher sein»

Auch die Schaffhauser Jugend träumte 1968 von der Revolution. Eine Collage aus Erlebnissen einiger 68er ergeben ein Bild der Zeit durch die Augen von Franz, fiktiver Sohn einer Arbeiter­familie, Dylan-Fan und Schülerzeitungs-Redaktor.

Nun hatte Schaffhausen, was nach Woodstock längst Legende geworden ist: EIN EIGENES MUSIKFESTIVAL, organisiert von der Schülerorganisation der KantonsÂschule (Eintritt: sechs Franken). Rund 1500 Fans lockte die Veranstaltung am 27. Juni 1971 auf den Griesbach. Hier im Bild: die Krautrockband Guru Guru. Bild: © Benno Wermelinger / Stadtarchiv
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Lektionen bei der kleinen Schwester

Schafhausen im Berner Emmental hat zwar ein F weniger, dafür aber währschaftes Essen, ein noch währschafteres Asylanten-Problem und gratis Likör-Shots.

Diese drei Schafe halten den Namen der Gemeinde Schafhausen i. E. hoch – und haben erst noch KEINE GOLDENEN HODEN. Bilder: aw.

Es sieht aus wie ein Schreibfehler, wenn im Zug auf der Anzeige das Wort «Schafhausen» eingeblendet wird. Erreichbar via Bern, nur grob drei Stunden entfernt von seiner grossen Schwester mit den zwei F.

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In der Lehrerausbildung wird Geld verschwendet

Monti optimiert

MARCEL MONTANARI ist Kantonsrat der Jungfreisinnigen.

Viele fragen sich derzeit, ob und wo in der Bildung gespart werden darf, und die Frage wird leider zu oft kategorisch verneint: «Die Bildung ist unsere wichtigste Ressource! Sie darf nicht angetastet werden.» Das Einzige, was diese Fundamentalargumentation – wie sie jetzt auch wieder vom «Bündnis gegen ESH4» vorgebracht wird – bewirkte: Gewisse Ausgaben wurden in der Vergangenheit nicht mehr hinterfragt. Namentlich in den Bereichen «Pädagogische Forschung, Schulentwicklung und Lehrerausbildung» wird heute Geld verschwendet.

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