Alphorny in der Agglo

Beringer Neubauquartier, Autobahnraststätten und KBA Hard. Beinahe-Alphorn-Profi Lara Stoll zeigt Euch unverfälschte Ansichten unseres Kantons.

Würde Schaffhauserland Tourismus eine Broschüre über unseren Kanton produzieren, wäre mit ziemlich grosser Wahrscheinlichkeit eine aufgebrezelte, junge Schaffhauserin wie unsere Beinahe-Miss-Schweiz Julia Flückiger oder Alphornsängerin Lisa Stoll abgebildet. In Pose vor einem Sujet wie dem Rheinfall, dem Munot. Ganz nach dem Motto: Seht her, so schön ist das Schaffhauserland. Bei der Bildsprache bedienen sich nicht nur Tourismusorganisationen noch so gerne der Klischees und tünchen alles in Weichspüler. Den Randen, die Steiner Altstadt, die Rebberge. Kein Prospekt, auf dem nicht ein Schönwetterfoto prangt.

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«Die Bürgerlichen sind die Verräter am Vaterland»

Weil ihm der Titel des Magazins gefiel, gab Christoph Blocher dem Lappi ein Interview. Ein Gespräch über Schweizer Werte, Feinde im Innern und über Blochers Lieblingsthema, die EU.

Bilder: mg/Marc Hirt

Christoph Blocher, was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie das Wort Heimat hören?

Die Heimat ist ernst zu nehmen. Sie ist das Gebiet, das der Mensch kennt, in dem er lange gelebt hat, und wo es ihm wohl ist oder war. In der Regel ist Heimat der Ort, an dem man aufgewachsen ist. Darum hat jeder Mensch eine andere Heimat, aber jeder hat, gleichgültig, wie die Verhältnisse dort sind, eine tiefe Beziehung zur Heimat. Ich sage immer: Der Mensch wird geprägt durch die Heimat.

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«Wir sind eine Käsefamilie»

Amaro und Carlos Abad sind Spanier und leben in der Schweiz. Sie finden, Heimat ist, was man daraus macht. Der Magen will aber manchmal etwas anderes als der Kopf. Eine Heimatsuche zwischen Vater und Sohn.

Bilder: rl.

Amaro Abad kam vor 50 Jahren in die Schweiz. Auswandern war damals fast Mode, sagt er. Sein Bruder hatte in Schaffhausen Arbeit gefunden und hatte auch für ihn eine Stelle. So liessen die Eltern den siebzehnjährigen Amaro gehen. Er kehrte jedes Jahr nach Spanien zurück und lernte dort eine junge Frau kennen, Teresa, die ihn in die Schweiz begleitete. Dann kam Carlos. Die Heimat glitt immer weiter in die Ferne und rückte ganz nah heran.

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Das Dorf bleibt nicht in der Kirche

Das letzte Dossier ist auf grosse Resonanz gestossen, insbesondere in kirchlichen Kreisen wurde die Ausgabe kritisch beäugt.

Vor einem halben Jahr hat sich der «Lappi» dem Thema «Christlicher Glaube» angenommen. Ein Entscheid mit Folgen. Selten hat die Lappi-Redaktion derart viele Rückmeldungen auf eine Ausgabe erhalten wie auf diese. Mehrere Pfarrer kündigten das Abonnement und sogar der Kirchenrat der Evangelisch-Reformierten Kirche befasste sich mit der Ausgabe.

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Eine Grenzübertretung

Wir schlagen zurück. Und tourisieren zum Einkauf über die Grenze, denn ungestraft darf uns der Deutsche den Särbela nicht wegfressen.

Bilder: mg.

Man sagt ja immer, der Deutsche. Der Deutsche an sich ist in Ordnung, zuhause im Schwabenland. Aber der Deutsche, diese Billigfachkraft, überschwemmt unseren Arbeitsmarkt, der kambodschanische Monsun ist nichts dagegen. Der Deutsche ruiniert uns die Skipisten. Und der Sauschwabe, der frisst uns den Särbela weg.

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Sechs blaue Trauben für den Heimatschutz

Historique

Heimatschutz! Das Alte darf nicht weichen, es muss hinübergerettet werden in die kommenden Dekaden. Sonst gehen wir wesentlicher Elemente der Heimat verlustig.

An einer Schlüsselstelle der obrigkeitlich orchestrierten Heimatbesinnung des Jahres 1939 (Landesausstellung) wurden die Besucherinnen unter einem Meer von Gemeindewappen hindurchgeleitet, das gesäumt war von den Kantonswappen. Es heisst, alle Gemeinden der Schweiz hätten damals ihre Fahne über diese Passage gehängt. Als Symbol für die Gemeinde Trasadingen muss damals ein Stück Stoff mit einer Tanne am Himmel geflattert haben.

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Wenn Vollbananen planen

Odi motzt

JÜRG ODERMATT ist Musiker, Journalist und Ex-Schaffhauser.

Wohl kein Zufall: «Verfaulte Geschichten», das Blog zu Schaffhauser Politik, Kultur, Medien und dem ganzen Rest, entstand, während seine Initianten/Betreiber – Chrigi Erne und meinereiner – im Winterthurer Exil lebten.

Mit etwas Distanz sieht man die Verstrickungen, Verrenkungen, Verblasenheiten in der «Haamet» immer wäng anders. Mittlerweile lebe ich seit vier Jahren in Winterthur und komme mir, was Schaffhausen betrifft, langsam vor wie jener Onkel, den man nur an grossen Familienfesten sieht und der dann jeweils findet: Heiei, sind die Kinder aber gewachsen!

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«Kommunismus ist wichtiger als Helfen»

Die neu gegründete Autonome Schule Schaffhausen will Treffpunkt und Anlaufstelle für Sans-Papiers sein. Der Weg dahin ist umstritten.

Patrick Lang und Nico Brauchli unterrichten AB JANUAR 2016 an der Autonomen Schule Schaffhausen.

Kennen Sie einen Sans-Papier? Nein? Da sind Sie kein Einzelfall. Menschen, die in der Schweiz keine Aufenthaltsberechtigung haben, leben am Rande unserer Gesellschaft und treten mit dieser kaum in Kontakt. Sie haben keinen Anspruch auf Dienstleistungen. Selbst die Migrantinnen-Deutschkurse der Schweizerischen Arbeiterhilfswerks SAH sind für Sans-Papiers tabu.

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Verraten und verkauft

Die Schaffhauser Regierung will das Kantonsspital verkaufen, weil sie das Geld für einen Neubau verprasst hat – für Steuersenkungen. Ein Drama in fünf Akten.

Beim Kantonsspital geben die Bürgerlichen den Kurs vor, und zwar STRAMM NACH RECHTS. Bilder: js.

Es ist eine Kapitulation. Der Schaffhauser Regierungsrat sieht den Kanton nicht in der Lage, selber einen Neubau des Kantonsspitals zu finanzieren. Rund 200 Millionen Franken wären dafür nötig. Geld, das der Kanton nicht hat – zumindest laut Regierung. Darum will sie das marode Spital auf dem Geissberg an die öffentlich-rechtliche Anstalt «Spitäler Schaffhausen» abgeben. Die Führung der Spitäler Schaffhausen, der fünfköpfige Spitalrat, würde damit die Kompetenz erhalten, den 200 Millionen Franken teuren Neubau selbst in die Hand zu nehmen und könnte auch zukünftige bauliche Entscheide selbst treffen. Am 28. Februar wird das Schaffhauser Volk darüber abstimmen.

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